Positive Fehlerkultur
Eine positive Fehlerkultur ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Sie wirkt sich auf die Motivation, die Arbeitsweise, die Stimmung der Mitarbeiter sowie auf die Arbeitsprozesse in einem Unternehmen aus. Ein wichtiger Tipp für den Umgang mit den Fehlern ist die Fehlerkultur zu analysieren und bestimmte Regeln und Belohnungssysteme einzuführen. Insbesondere Ihre Einstellung zu den Fehlern als Vorgesetzter kann die Fehlerkultur maßgeblich beeinflussen. Wer dies berücksichtigt, kann langfristig eine positive Fehlerkultur aufbauen und davon profitieren.
Fehlerkultur und Ihre Arten
Die Fehlerkultur eines Unternehmens bedeutet die Art und Weise, wie mit Fehlern oder Misserfolgen umgegangen wird und wie die Reaktionen darauf aussehen. In einer schwachen Fehlerkultur werden die Fehler verschwiegen, Probleme verschleiert und Schuldzuweisungen stattfinden. Im Gegensatz dazu steht die positive Fehlerkultur. Die positive Fehlerkultur setzt sich aktiv mit den Fehlern auseinander – ohne Schuldzuweisung. Bei dieser Kultur handelt es sich um einen offenen, konstruktiven sowie lösungsorientierten Umgang mit den Fehlern und Misserfolgen. Der offene Umgang mit Fehlern führt nicht nur zur Fehlervorbeugung, sondern auch zu einer Leistungssteigerung.
Warum ist die positive Fehlerkultur so wichtig?
Auf jeglicher Ebene zufrieden und glücklich zu sein ist natürlich das Bestreben aller Menschen. Wer somit immer glücklich sein will, sehnt sich auch nach einem dauerhaft euphorischen Zustand. Doch seien wir einmal ehrlich: Dauerhafte Zufriedenheit im Job ist zweifelsfrei nicht permanent zu erreichen – genauso wenig wie in einer Beziehung oder im Privatleben generell. Vielmehr sollten Sie das große Ganze sehen und sich vor Augen führen, dass glückliche oder erfolgreiche Momente im Job nicht der Normalzustand sind, sondern nur das Sahnehäubchen eines Tages. Wenn Sie einmal diesen Schritt gemacht haben und das Positive in Ihrem Job realisieren und aufhören unrealistischen Erwartungshaltungen nachzueifern, nehmen Sie für sich selbst schon eine Menge Druck aus der Situation heraus.
Generell hilft es in vielen Situationen, einfach einmal die Emotionen außen vor zu lassen und eine realistische Sicht auf den Beruf zu üben. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie die Firma nicht zu Ihrem Lebensinhalt machen müssen, sondern nur die geforderte Leistung erbringen. Seien Sie sich außerdem im Klaren, dass Vorgesetzte nicht dazu da sind, Sie ständig zu loben. Eine sachliche Haltung beugt meistens Frust vor und hilft sich von bestimmten Situationen abzugrenzen.
Wie Unternehmen eine positive Fehlerkultur einführen kann?
Sie können eine positive Fehlerkultur nicht von heute auf morgen einführen. Aber mit dem richtigen Plan und den richtigen Maßnahmen können Sie den Prozess beschleunigen.
1. Analyse der Fehlerkultur
In erster Linie denken Sie nach, wie die aktuelle Fehlerkultur in Ihrer Organisation aussieht:
- Auf welche Art und Weise werden die Fehler gemeldet?
- Wie gehen Sie mit diesen um?
- Gibt es ein bestimmtes Verfahren zur Fehlerbehebung?
- Welche Konsequenzen drohen Ihren Angestellten?
- Wie schätzen Sie Ihre Mitarbeiter ein? Haben sie Angst, ihre Fehler zuzugeben?
2. Regeln einführen
Eine positive Fehlerkultur funktioniert bei einer gewissen Balance. Machen Sie Ihren Arbeitnehmern klar, dass die Fehler erlaubt sind. Jedoch sollten sie sich damit nicht dazu aufgefordert fühlen, die unnötigen Risiken einzugehen. Es ist empfehlenswert, eine Reihe von den Regeln aufzustellen bzw. bestimmte Anleitungen zu geben, wie mit Fehlern umgegangen wird. Wenn Sie als Führungskraft Erfolg in Ihrem Unternehmen erzielen möchten, sollte Sie diese Richtlinien auch selbst befolgen und eigene Fehler zugeben. Denn das Stehen zu den eigenen Misserfolgen gehört auch zu einer positiven Fehlerkultur.
3. Belohnungssystem
Sie können auch ein Belohnungssystem integrieren. Dieses dient als Motivation für die Angestellte, ihre eigenen Fehler einzugestehen. Es ist auch von Bedeutung, einen Fehler in einem klar festgelegten Prozess zu melden. Mitarbeiter werden zu einem Team zusammengesetzt, das gemeinsam Ursachen und Lösungsvorschläge einbringt. Damit wird der Fehlerprozess deutlich kürzer und die Mitarbeiter werden aus eigenen und fremden Fehlern lernen und ihre Arbeitsweise verbessern.
„Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht.“
Laurence J. Peter