Lücken – so führen Sie diese richtig im Lebenslauf an
Lücken. Sie schleichen sich schneller in einem beruflichen Werdegang ein, als einem lieb ist. Der Berufseinstieg hat länger gedauert, als geplant.
Nach der Kündigung hat man erst nach mehreren Monaten einen Job ergattern können. Fakt ist: Lücken sich per se nichts Schlechtes.
Dennoch sollte man wissen, wie man geschickt damit umgeht und diese auch gekonnt im Lebenslauf anführt. Denn diese sind es, die Raum für Spekulationen geben und Neugierde wecken.
Wann genau spricht man überhaupt von einer „Lücke“?
Ein Monat Pause zwischen zwei Jobs – gilt das schon als Lücke? Eine Faustformel gibt es selbstverständlich nicht. Generell kann man jedoch sagen, dass man ab Zeiträumen von über zwei Monaten, die nicht erklärt werden können z.B. durch eine Arbeitsstelle oder ein Studium/Weitebildung von einer Lücke spricht. Das heißt, eine Lücke ist ein Zeitraum, in der Sie keine dauerhafte Beschäftigung hatten, keiner Berufs- oder Schulausbildung oder Weiterbildung nachgegangen sind. Solche „blinde Flecken“ sind kein Beinbruch. Jeder macht einmal in seinem Leben solche Phasen durch und das ist auch okay. Wichtig ist nur, dass Sie gerade solche Lücken auch in Ihrem Lebenslauf anführen und nicht offen lassen sondern argumentieren.
Diese einfach unkommentiert zu lassen ist keine ratsame Möglichkeit. Denn dies gibt wilden Spekulationen nämlich viel Raum. Allzu weit abschweifen oder diese Station Ihres Lebens aufhübschen sollten Sie jedoch auch nicht. Lügen ist immer eine schlechte Wahl. Denn der Schuss geht meist nach hinten los. Logisch! Denn was passiert, wenn der Vorgesetzte Sie beim Vorstellungsgespräch nach Ihrem Auslandsaufenthalt in Asien fragt und Sie nicht einmal einen Ort nennen können, wo Ihre Unterkunft war? Eben! Doch nicht nur das: Sie verlieren so auch recht schnell das Vertrauen des Personalers, noch bevor Sie die Chance dazu hatten, Ihr Können unter Beweis zu stellen. Eine kurze Anführung der Lücke ist also ratsam und ein Stichwort reicht hierbei voll und ganz aus. Alles Weitere kann man ja dann ohnehin in einem Bewerbungsgespräch abklären.
Wie beschreibe ich also meine Lücke im Lebenslauf?
Hier kommt es immer auf die Situation an. Haben Sie Ihren Schulabschluss gemacht und danach einige Monate darauf gewartet, an der Universität zu studieren? Studienwechsel oder der Beginn eines Studiums bzw. die Wartezeit dazwischen sind meistens gar nicht als Lücke angesehen, sondern vielmehr als lästige Wartefrist. Auch wenn der Berufseinstieg länger als geplant gedauert hat, wird das jeder verstehen. In allen Fällen sollten Sie jedoch ehrlich sein. Füllen Sie Ihre Lücke mit glaubwürdigen Fakten und ehrlichen Erklärungen. Ein Freischein, um sich zurückzulehnen ist das jedoch nicht. Machen Sie in diesen Zeiten wertvolle Praktika und zeigen Sie dem Unternehmen, dass Sie nicht einfach nur auf der faulen Haut gelegen haben.
Auch bei längeren Krankheiten braucht man keine Beschönigung. Die Erkrankung selbst müssen Sie zwar nicht im Lebenslauf nennen. Denn das ist Privatsache. Führen Sie einfach an, was war z.B. Auszeit und gesundheitliche Genesung.
Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit muss auch nicht verschwiegen werden. Schließlich haben Sie danach ja wieder einen Job gefunden. Solche Phasen kommen vor. Nur beschreiben Sie dann bitte auch, was Sie in dieser Zeit unternommen haben, um eine neue Arbeitsstelle zu finden.
Wichtig ist die Wortwahl!
Egal, welche Lücke es ist: Wichtig ist die Wortwahl im Lebenslauf. Führen Sie deshalb eher das Wort Arbeitssuche anstatt Arbeitslos an. Das kling positiv!