Führen durch Motivation
Unsere moderne Arbeitswelt ist fließend, unsicher, komplex und mehrdeutig. Eine Technologieinnovation nach der anderen, Unternehmen haben immer weniger Zeit und Ressourcen, um auf dem globalisierten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Um neuen Herausforderungen gerecht zu werden, benötigen Mitarbeiter oft neue Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Dazu müssen die Angestellten in der Lage sein, ihren eigenen Entwicklungsbedarf selbstständig zu erkennen und diesen entweder individuell oder durch selbstorganisierte Hilfe zu begegnen. Man soll sozusagen ein Selbstentwickler sein. Ob es darum geht, neue Aufgaben und Herausforderungen mutig anzunehmen oder sich die notwendigen Fähigkeiten selbstständig anzueignen, Mitarbeiter müssen ein hohes Maß an Eigenmotivation bzw. intrinsischer Motivation mitbringen und sich mit dem Unternehmen und seiner Mission identifizieren. Die Führungskräfte sollen dabei die passenden Rahmenbedingungen schaffen, um die Mitarbeitermotivation fördern.
Motivation als Erfolgsfaktor
Es ist wichtig, Mitarbeitern den notwendigen Entscheidungs- und Handlungsspielraum zu geben. Dies wiederum setzt einen Führungsstil voraus, der in erster Linie darauf abzielt, die Eigenmotivation der Mitarbeiter auszuschöpfen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass Manager die grundlegenden Motive ihrer Mitarbeiter kennen – das heißt, was sie antreibt und motiviert. Deshalb legen HR-Abteilungen bei der Rekrutierung neuer Kandidaten einen stärkeren Fokus darauf, wie die betreffenden Personen „gestrickt“ sind.
Manager gehen jedoch in meisten Fällen davon aus, dass ihre eigenen Motivatoren auch für ihre Mitarbeiter gelten. Vorgesetzte versuchen dann, ihre Beschäftigte so zu behandeln und zu motivieren wie sich selbst. Das kann mitunter zu schlechten Ergebnissen führen – und erzeugt keine Motivation oder verursacht im schlimmsten Fall sogar Demotivation.
Grundbedürfnisse und Motivklassen der Menschen
Warum Menschen unterschiedliche Motivatoren bevorzugen, hängt von ihren Grundbedürfnissen ab, die für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Bedeutung sind. Zu den wesentlichen Grundbedürfnissen zählen:
- Orientierung und Kontrolle
- Bindung
- Lustgewinn und Unlustvermeidung
- Selbstwerterhöhung
Es werden drei Motivklassen aus den Grundbedürfnissen abgeleitet, welche alle Menschen antreiben. Es besteht jedoch der Unterschied nur darin, dass einige Motivklassen Menschen stärker und andere weniger stark antreiben. Zu den Motivklassen gehören:
- Leistung: Beschäftigte wollen ihre Leistung anhand verständlicher und klarer Kriterien messen.
- Macht: Menschen streben danach, andere zu beeinflussen, um Prestige und Status zu erlangen.
- Verbindung und Bindung: Angestellte möchten sich mit ihren Kollegen gute Beziehungen aufbauen sowohl aufrechterhalten
Leistungssteigerung durch das motivationale Führen
Der motivationale Führungsstil bietet den Beschäftigten ein Arbeitsumfeld, welches weitgehend ihrem Motivprofil entspricht, um ihre Höchstleistung zu erhalten und sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Daher sollte den Vorgesetzten bewusst sein, wie bedeutend es ist, jene Anreize zu setzen, die auf die individuellen Motive der Beschäftigten ausgerichtet sind. Folgende Fragen sind nützlich, wenn es um die Motivation der Angestellten handelt:
- Wie können wir die Mitarbeitermotivation beeinflussen?
- Welche Rahmenbedingungen können Vorgesetzte gestalten, damit ihre Angestellte von sich aus motiviert aktiv werden?
- Welche Motive steuern unsere Beschäftigten und wie können wir Anreize setzen, um diese aktiv zu machen?
Kennen Führungskräfte nicht nur eigene Motivatoren, sondern auch Motivatoren Ihrer Mitarbeiter, können sie diese gezielt zur Leistungssteigerung einsetzen. Genauer gesagt delegieren die Vorgesetzten solche Aufgaben an ihre Angestellte, die ihren Motivatoren entsprechen. Dabei nutzen Sie maximal das vorhandene Potenzial Ihrer Mitarbeiter und erhalten in den meisten Fällen sehr gute Ergebnisse.
„Um jemanden zielgerichtet zu bewegen, muss man wissen, was diesen Menschen bewegt.“
Andreas Staeck