Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?
Um erfolgreiche Gehaltsverhandlungen zu führen, ist es wichtig, sich bereits vor dem Bewerbungsgespräch gründlich zu informieren – die Antwort auf die Frage “Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?” muss genau vorbereitet sein.
Wer dabei zu tief stapelt, verkauft sich unter Wert und ruft bei einem Personaler womöglich die Frage auf, warum er sich so billig verkauft.
Pokert man indes zu hoch, beweist der Bewerber zwar Selbstbewusstsein – katapultiert sich aber möglicherweise wieder ins aus.
Deswegen ist eine Vorbereitung unumgänglich.
Wie aber soll sich ein Kandidat über seine Gehaltsvorstellung klar werden? Überlegen Sie sich im Vorfeld zwei wichtige Dinge:
- Einen Rahmenbereich, mit dem Sie die ersten konkreten Zahlen nennen
- Ihre Schmerzgrenze, unter der Sie auf keinen Fall arbeiten wollen.
Wichtig bei diesen Punkten ist vor allem, dass Sie realistisch bleiben. Recherchieren Sie davor, welche Gehälter in der Branche üblich sind und wie viel von Ihrer Berufserfahrung für diesen Job nützlich ist! Außerdem finden Sie viele Gehaltstabellen im Internet z.B. https://www.gehaltskompass.at/
Bedenken Sie immer: Ihre Arbeit hat viel Wert! – “Verkaufen” Sie sich nicht unter Wert, denn wenn Sie selber von sich selbst und Ihren eigenen Fähigkeiten nicht überzeugt sind, wie wollen Sie dann jemand anderen davon überzeugen?
Kann man sich an der Gehaltsangabe im Inserat orientieren
Einmal eine kurze Erklärung warum das Gehalt im Inserat steht: Seit 1.März 2011 ist es in Österreich Pflicht, in Stelleninseraten das Mindestgehalt anzugeben. Diese Gehaltsangabe sollte Stellen vergleichbarer machen und den Bewerbern im Vorfeld als Information dienen. Zusätzlich sollte sie die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen minimieren. Und noch heute – 3 Jahre danach – ist die Sinnhaftigkeit nach wie vor umstritten:
Es gibt drei Bewerbergruppen zu unterscheiden: Die einen nehmen diese Zahlen nicht ernst, die Anderen sind verwirrt und müssen erst aufgeklärt werden. Die dritte Gruppe lässt sich abschrecken und bewirbt sich erst gar nicht – der Beisatz einer Überzahlung bei entsprechender Qualifikation und Vordienstjahren wird oft übersehen.
Bei einem persönlichen Bewerbungsgespräch ist das Thema Gehalt/Lohn einfacher zu besprechen und auch besser für den Bewerber nachvollziehbar, daher empfehle ich allen Bewerbern, sich auch für Positionen zu bewerben, die zwar vielleicht ein niedriges Mindestgehalt aufweisen, jedoch vom Aufgabengebiet ansprechen!
Für alle Bewerber, gilt nach wie vor: Nur wer weiß, was er wert ist und sich gut präsentieren kann, führt erfolgreiche Gehaltsverhandlungen!
Also mehr Mut, auch bei Gehaltsverhandlungen!