… wenn der Headhunter anruft – Wie Sie richtig reagieren
Anrufe von Headhuntern sind schon lange keine Seltenheit mehr. Die Möglichkeiten, einen passfähigen Kandidaten für eine offene Position zu finden sind nahezu unbegrenzt. Ob auf Xing, Linkedin oder diversen anderen Netzwerken. Hat man ein Profil im Internet kann es durchaus vorkommen, einen Anruf mit einem Jobangebot zu erhalten. Doch was tun, wenn der Recruiter anruft und ein verlockendes Angebot macht? Wie sollte man sich verhalten?
Soviel einmal vorab: Seien Sie immer geschmeichelt, wenn Sie ein Headhunter anruft. Denn das bedeutet, dass Sie einen gewissen Marktwert haben. Dennoch sollten Sie achtsam sein und sich bei Interesse nicht gleich ins Abseits befördern. Wie Sie das machen? Hier unsere Tipps:
KÖNNEN SIE FREI SPRECHEN?
Die erste Frage, die Ihnen ein Headhunter stellen wird ist: „Können Sie frei sprechen?“ Ein professioneller Headhunter wird nie einfach darauf losreden. Und das sollten Sie auch nicht. Gehen Sie sicher, dass Sie auch wirklich ungestört sprechen können. Sie sind gerade in einem wichtigen Meeting? Dann bitten Sie den Ansprechpartner lieber, später nochmals anzurufen oder notieren Sie sich die Kontaktdaten des Headhunters. Denken Sie dran, dass das Gespräch einige Minuten Zeit kosten wird. Sollten Sie in der Arbeit sein, verschieben Sie das Gespräch lieber auf den Feierabend. Niemand ist Ihnen böse, wenn Sie Ihre Arbeit ernst nehmen.
HÖREN SIE ZU
Ob Sie nun auf Jobsuche sind oder nicht. Brechen Sie nicht gleich das Telefonat ab. Hören Sie aktiv zu, was der Headhunter anzubieten hat und zu welchen Konditionen. Machen Sie sich ein Bild vom Angebot. Vielleicht ist der Job ja gar nicht so übel? Noch dazu sagt ein solches Angebot auch immer viel über Ihren Marktwert aus und wie Sie von anderen in beruflicher Hinsicht wahrgenommen werden.
BLEIBEN SIE COOL
Nervosität ist bei einem spontanen Anruf vom Headhunter in den meisten Fällen vorprogrammiert. Schließlich befinden Sie sich in einer ungewöhnlichen Situation. Versuchen Sie trotzdem Professionalität zu bewahren und mit kräftiger, ruhiger Stimme zu antworten. Schließlich bringt ein Gespräch mit piepsiger Stimme oder stotternden Antworten keinem Gesprächspartner weiter. Um die Nervosität zu drosseln kann es helfen, sich vor Augen zu führen, dass der Anruf mehr ein Kompliment für den beruflichen Werdegang ist als ein Verhör.
STELLEN SIE RÜCKFRAGEN
Auch wenn der Headhunter den größten Part des Gespräches übernehmen wird und das Gespräch leitet, so sollten Sie dennoch Rückfragen stellen. Nach dem Namen des Unternehmen zu fragen ist zwar aussichtslos. Doch vielleicht können Sie ja noch andere Informationen erfahren, die Ihnen der Headhunter beantworten darf wie etwa die Unternehmensgröße oder die Größe des Teams oder Region. Auch solche Informationen können schlussendlich ausschlaggebend für Ihre Entscheidung und Interesse sein.
ENTSCHEIDEN SIE NOCH WÄHREND DES GESPRÄCHES OB SIE INTERESSE HABEN
Versuchen Sie möglichst noch während des Gespräches zu einem Entschluss zu kommen. Überlegen Sie sich gut, ob Sie die gefragten Qualifikationen mitbringen, Sie an den Aufgaben interessiert sind oder generell bereit sind, den Job zu wechseln. Der Job passt so gar nicht zu Ihren Zukunftsvorstellungen? Dann stellen Sie diesen Standpunkt auch klar. Niemand wird Ihnen böse sein, wenn Sie kein Interesse haben. Gegebenenfalls wird Sie jedoch der Headhunter fragen, ob er Ihr Profil in Evidenz nehmen darf. In diesem Falle sollten Sie immer mit „JA“ antworten. Schließlich wissen Sie ja nie, was die Zukunft und der derzeitige Arbeitgeber mit sich bringt.
POKERN SIE NICHT ZU HOCH
Sie haben Interesse am Job und der Headhunter fragt nach Ihren Gehaltsvorstellungen? Natürlich würde man hier nur all zu gerne seinen Marktwert aus verhandeln und den Gehaltswunsch deutlich höher stecken, als das derzeitige Gehalt. Dennoch ist es nicht ratsam, gleich vorab „unersättliche“ oder Wünsche zu äußern. Schließlich hat der Headhunter täglichen mit ähnlichen Personen wie Ihnen zu tun und kennt Ihnen wahren Wert vermutlich besser als Sie selbst. Eine gute Gesprächsbasis ist das derzeitige Gehalt. Geben Sie zusätzlich bekannt, dass Sie sich bei einem Wechsel gerne verbessern würden. Alle weiteren Details wird man ohnehin in einem weiteren Gespräch klären oder bei der Gehaltsverhandlung.
ACHTEN SIE AUF KONTAKTDATEN
Wenn Sie Interesse an dem Jobangebot haben, schicken Sie dem Personalberater Ihre privaten Kontaktdaten. Nichts ist so unprofessionell, wie die Gesprächsführung via Firmenmail. Außerdem können Sie so auch sicher gehen, dass der Chef keinen Wind von Ihren Gesprächen bekommt. Lassen Sie sich in diesem Zusammenhang auch die Kontaktdaten des Headhunters geben. So haben Sie auch die Sicherheit, dass der Anruf auch tatsächlich ernst gemeint war.
VEREINBAREN SIE EINEN PERSÖNLICHEN TERMIN
Kein Headhunter wird Ihnen vorab alle Details über die Position und das Unternehmen nennen. Dies wäre auch höchst unprofessionell. Um Ihnen dennoch einen besseren Überblick zu verschaffen wird Sie der Headhunter nach einem persönlichen Gespräch fragen. Nehmen Sie dieses Angebot gerne an. Denn nur so können Sie sich auch einen besseren Überblick verschaffen, ob das Jobangebot und Unternehmen tatsächlich zu Ihnen passt.